Manchmal muss es aber erst schlechter werden, damit es später besser werden kann. Auch eine Krise hat ihr Gutes. Doch wenn keine Bereinigungen und Abschwünge mehr zugelassen werden, entwickelt sich daraus eine Dauerkrise, die immer bunter und lauter angestrichen wird. In der DDR war es ähnlich. Zum Glück haben die meisten Westdeutschen davon keine Ahnung, auch wenn sie meinen, da vollumfänglich mitreden zu können.

Wer Märkte und deren Wirkungsweise dauerhaft ausschaltet, indem Preise und Risiken manipuliert werden, bekommt nicht das, was er sich wünscht, sondern das, was er verdient. Wer bei allem bedingungslos mitmacht übrigens auch.

Grün, ja grün....

An dieser Stelle ein kleines Gebet, denn zwischen 23 und 26 Millionen Weihnachtsbäume hauchen gerade ihr Leben aus. Im letzten Jahr waren es noch 30 Millionen. Der Trend zum kleineren, aber ökologisch angebauten Baum bis 1,75 Meter nimmt zu. Die Preise allerdings auch. Am Ende sind auch die Öko-Bäume tot.

Zumindest ließen uns die Chefdirigenten des Einzelhandelsverbandes mit ihren Anfeuerungsrufen für noch mehr Konsum mehr oder weniger in Ruhe. Jeder sollte statistisch gesehen 500 Euro für Weihnachten ausgeben. Theoretisch. Die Läden waren ja größtenteils zu. Wer weiß, wer wann wieder öffnen wird.

Doch wer künftig online einkauft, soll dann eine Art von Strafsteuer zahlen, die den Innenstädten zugutekommen soll. Das waren die Weihnachtsgrüße aus den Reihen der CDU. Es leben die freien Märkte oder das, wie man als „frei“ definiert. Die SPD besteht ja weiter auf Enteignungen...

Zum Glück nervte diesmal nicht auch noch die Verwandtschaft mit ihrem Drang zu dramatischen Auftritten, während ohnehin mit weniger Geschenken zu rechnen war, so führende Meinungsexperten. Diesmal legten die Heiligen drei Könige wegen der Kontaktbeschränkungen Myrrhe, Weihrauch und Gold vor der Tür ab. Gold ist immer ein gutes Geschenk! Den Rest bitte gleich in die Biotonne!

Bunt, ja bunt...

Und? War dieses Weihnachtsfest trotz des Lockdowns wirklich so schlimm? Etwas Wehmut mischte sich dann doch in die süßliche Großwetterlage in den Küchen dieses Landes... wohl ahnend, dass „Corona“ nichts bleiben lässt wie vorher. Der Peak im Lande des „Schnickschnack“ liegt wahrscheinlich hinter uns. Nein, das Virus war nicht die Ursache, sondern der Auslöser für vorher schon im Argen schlummernden Dinge.

Zum einen lässt sich erkennen, dass es viel zu viel an doch überflüssigen Dingen gibt und man gleichzeitig auch mit weniger auskommen kann. Die einen nennen es Generalprobe in einem Anpassungsprozess – andere Leute Bevormundung, während die Fliehkräfte dieses immer mehr aufgebauten Wirtschaftssystems mehr und mehr Leute aus den Gondeln wirft. Mal ehrlich... wer kann heute stille Weihnachten überhaupt noch ertragen, wenn der Kleister aus dem Konsumpf fehlt?

Satt, ja satt

Und so haben wir uns in den letzten Tagen die Bäuche gefüllt, die Zwischenräume im Magen mit Plätzchen - und den Rest mit Alkohol. Pfeif´ auf die Kalorien! Wir sangen schräge Lieder von und mit „fröhlich“, während die Waage uns jetzt bittet, sie nur noch allein zu betreten.

Gott sei Dank schlief die Börse ein paar Tage lang. Sie war wegen der Virus-Mutation aus Kleinbritannien vorübergehend etwas übel gelaunt. Wahrscheinlich war das nur ein kleiner Schneesturm im Wasserglas. Schließlich sind die Finanzmärkte dauerhaft über die Infusionen an die Notenbanken angeschlossen.

Was soll schon passieren? Entweder zombifiziert die Wirtschaft in den nächsten Jahren - oder das Geld verkommt so weit, bis es auffällt und die Flucht aus diesem selbst Sigi Sorglos und Oma Erna umtreibt. Vielleicht passiert auch beides und auch noch gleichzeitig. Fragen Sie bloß nicht nach Datum und Uhrzeit!

Und was kommt jetzt?

Und wie alle Jahre wieder regnet es in diesen Tagen neue Prognosen und gewitzte Ausblicke für das neue Jahr. Vor einem Jahr wurde uns der DAX bei 13.700 Punkten orakelt. Das hat gepasst. Alles andere von den Narren des Zufalls war Mumpitz. Euro, US-Börse und Gold stiegen stärker als gedacht. Die neuen Prognosen haben im Plastikmüll noch Platz.

Ach, vergessen Sie es! Wen interessieren jetzt in diesem sich verabschiedenden Jahr noch die Finanzmärkte? Sicher ist nur: Die Schuldenberge steigen so schnell wie die Zahl der Notlügen aus allen Winkeln unseres täglichen Lebens. Machen Sie das Beste draus! Noch einen Glückskeks? Wir können sie brauchen! Kommen diese nicht aus China?

„Was bedeutet das für mich konkret?!“

So langsam wird es aber Zeit für ein paar neue Ideen in diesen stillen Tagen. Die nächsten Monate werden wahrscheinlich aufregender. Haben Sie eigentlich Ihren Kassensturz schon gemacht? Das Ende eines Jahres ist immer eine gute Gelegenheit, die Guthaben in den verschiedenen Körbchen neu auszurichten und anzupassen, je nach Risikos und Alter.

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